Unter diesem Motto haben wir, neun Schülerinnen des Jahrgangs 13, vom 16. bis 18. Januar 2025 eine dreitägige Exkursion nach Berlin unternommen, begleitet von Pater Kreutzmann und Frau Heck. Im Rahmen des Seminarfachs „Jüdische Lebenswelten“ haben wir uns zuvor drei Halbjahre lang mit verschiedenen Aspekten des Judentums befasst, die wir jetzt an verschiedenen Orten in Berlin konkret erleben und nachvollziehen konnten.
Unsere Reise begann mit einem Besuch im Centrum Judaicum an der Oranienburger Straße, das an die Geschichte und das Schicksal der Berliner Juden erinnert. Die Ausstellung befindet sich am Ort der „Neuen Synagoge“ Berlins, die 1943 zerstört und in den 1990er Jahren teilweise wiedererrichtet wurde.
Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch des Jüdischen Museums, wo wir spannende Einblicke in die Geschichte und Gegenwart des jüdischen Lebens erhielten. Die beeindruckende Architektur des Museums und Ausstellungsstücke wie der „Holocaust-Turm“ hinterließen einen bleibenden Eindruck. Der Architekt Daniel Libeskind ist uns bereits vor einem Jahr „begegnet“ – beim Besuch des Felix-Nussbaum-Hauses in Osnabrück, dessen Bau er ebenfalls konzipiert hat.
Nicht verzichten wollten wir auf einen Besuch des Bundestages, der uns durch den Lingener Bundestagsabgeordneten Jens Beeck vermittelt wurde. Dort hörten wir, nach einem leckeren Mittagessen, einen interessanten Vortrag mit anschließender Besichtigung der Kuppel. Den verbleibenden Abend ließen wir als Gruppe in der Stadt ausklingen.
Den zweiten Tag haben wir in der Gedenkstätte Sachsenhausen verbracht, wo wir an einer Führung und an einem Workshop teilgenommen haben, der die Rolle der Täter während der NS-Zeit thematisierte. Das KZ Sachsenhausen nördlich von Berlin gehörte zu den bedeutenden Konzentrationslagern der Nazis und wurde 1936 von Häftlingen des Emslandlagers errichtet. Die Auseinandersetzung mit diesem dunklen Kapitel der Geschichte war intensiv und lehrreich.
Diese Reise war eine prägende Erfahrung, die unser Verständnis für Geschichte und Erinnerungskultur nachhaltig vertieft hat. Danken möchten wir der Stiftung Handrup Plus, die durch einen Zuschuss die Teilnahmekosten niedrig gehalten hat.
Klara Weggert
(Jahrgang 13)
https://leoninum.org/2025/01/juedische-lebenswelten-in-berlin/